Manstein Verlag

Als ich 1989 beim noch jungen Manstein Verlag als Art Director anfange, ist durchgängiger Farbdruck bei Magazinen noch unüblich, Dias werden auf Leuchttischen ausgewählt, in der Dunkelkammer per Reprokamera zu Papier und per Kopierer in die gewünschte Größe gebracht. 

Layouts werden gescribbelt, Fotos eingeklebt und dann – trärä – geht's zu SmartArt nebenan. Denn der visionäre Herr Manstein hat in Florida großzügig Apple Computer eingekauft und ein eigenes Computerlab gegründet. Auf den großen Röhrenbildschirmen entstehen die Seitenlayouts, der Platz für die Bilder bleibt vorerst noch leer. Schwarzfilme belichten geht aber schon. Die Farbe kommt noch im Lithostudio dazu, wo auch Dias und Fotos analog gescannt und montiert werden. 

Im Lauf weniger Jahre allerdings gelingt es dem bunt zusammengewürfelten und großteils autodidaktischen Team, die ersten durchgehend digital produzierten Magazine Österreichs zu publizieren. 

Die goldene Ära der Printszene beginnt und bis in die frühen Zweitausender werden gemeinsam mit immer mehr kompetenten Journalist•innen, bahnbrechenden Technikern und inspirierenden Grafik-Kolleg•innen neue Fachpublikationen erfunden und bestehende weiterentwickelt. Im Laufe der Jahre darf ich fast alle Publikationen der Verlags neu designen – ein Best of gibt’s hier zu sehen. 

Eine wunderbare Zeit – und der Grundstein für viele tolle Karrieren. Shout out an euch alle da draussen!